FSME (=FRÜHSOMMER-MENINGO-ENZEPHALITIS)


Von den Impfwerbeplakaten springen sie uns in monströser Größe förmlich an. Sie sind nicht nur Spinnen, sondern auch Vampire! Wir nehmen sie oft unbemerkt mit, wenn wir durchs Unterholz streichen. Sie sind dem Menschen seit jeher unheimlich: ZECKEN!


Es gibt viele Mythen rund um die kleinen Blutsauger, doch welche stimmen wirklich?


Mythos 1: Zecken können springen.
Stimmt nicht! Zecken halten sich mit den Hinterfüßchen am Grashalm fest, wenn sie einen Wirt wittern und strecken die Vorderfüßchen aus, um sich am Wirt festzuhalten.

Mythos 2: Zecken fallen vom Baum.
Stimmt nicht. Zecken halten sich meistens im Unterholz und im hohen Gras auf. Dort finden sie auch ihre Hauptwirte: Mäuse, Igel, Kaninchen, Vögel und Wild.

Mythos 3: In Hochrisikogebieten haben alle Zecken das FSME-Virus.
Stimmt nicht. In einem sog. Hochrisikogebiet ist nur eine von 20.000 Zecken mit FSME infiziert.

Mythos 4: Wenn ich "zeckengeimpft" bin, können mir Zecken nichts mehr anhaben.
Stimmt nicht. Die Impfung schützt nur gegen die sehr selten vorkommende FSME. Die Impfung schützt nicht vor der sehr häufig vorkommenden Zeckenkrankeheit Borreliose. (Lt. Grünem Kreuz ist jede 5. Zecke Träger von Borrelien, Symptome von Borreliose: grippeähnliche Symptome, Gehirnhautentzündungen, Lähmungen, Nervenschmerzen, Gelenksentzündungen)

Mythos 5: Im Hochsommer holt man sich besonders oft Zecken.
Stimmt nicht. Zecken sind blind und taub und nehmen ihre Wirte über ein Temperaturorgan bzw. Erschütterungen des Bodens wahr. Beträgt die Außentemperatur mehr als 25 Grad, ist es für die Zecke schwer, einen Menschen aufgrund des Temperaturunterschieds (37 Grad) wahrzunehmen. Mäuse und Kaninchen haben eine höhere Körpertemperatur als Menschen (ca. 38-39 Grad) und sind daher auch im Sommer für Zecken wahrnehmbar. Menschen werden vorwiegend im Frühsommer von Zecken gestochen, daher stammt auch der Name FSME. (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis)

Mythos 6: Wenn ich von einer FSME-infizierten Zecke gestochen wurde, werde ich mich großer Wahrscheinlichkeit krank.
Stimmt nicht. In einem sog. "Hochrisikogebiet" ist eine von 20.000 Zecken mit FSME infiziert. Nach dem Stich einer infizierten Zecke zeigen 60-70 % der Betroffenen keine Symptome, Antikörper sind nachweisbar. (Diese Menschen gelten als lebenslang gegen FSME immun!) 20-30% zeigen Symptome einer Sommergrippe, die nach wenigen Tagen ausheilen. In ca. 10% der Fälle kommt es zu einer Beteiligung des Zentralnervensystems (Meningitis und Enzephalitis). Von diesen 10% heilen 90-95% vollständig aus, bei 3-10% bleiben Restsymptome zurück, 1-2% der Fälle verlaufen tödlich. Rechnet man diese Zahlen hoch, kann man kurz sagen, dass das Risiko für schwere Schäden und Tod bei ca. 1:80.000 liegen. (aus "Impfen - das Geschäft mit der Angst" von Dr. med. Gerhard Buchwald)


Wie schütze ich mich am besten vor Zecken?


Tipp 1: Geschlossene Kleidung tragen!
Lange Hosen und Hemden mit langen Ärmeln sind zu empfehlen, wenn man durchs Unterholz streift. Schuhe sollten geschlossen sein und, wenn möglich, sollte man die Strümpfe über die Hosen ziehen.

Tipp 2: Helle Kleidung!
Helle Kleidung schützt zwar nicht besser, allerdings können Zecken auf heller Kleidung viel besser wahrgenommen und damit sofort entfernt werden.

Tipp 3: Zeckenabweisende Mittel verwenden!
Der Schutz von Zeckenschutzmitteln hält zwar nur eine gewisse Zeit, ist aber in Kombination mit Tipp 1 und 2 sehr bewährt. Ein besonders gutes, natürliches Zeckenschutzmittel ist Kokosöl. Zecken mögen den Geruch nicht. Damit ist man vor allen durch Zecken übertragbaren Krankheiten sicher.

Tipp 4: Zeckenbiotope meiden!
Zecken halten sich gerne im Unterholz, Gebüschen und hohen Gräsern auf. Wer am Weg bleibt, vermeidet den Kontakt mit Zecken von vorne herein.

Tipp 5: Zecken im Garten vermeiden!
Schneide Sträucher und Hecken zurecht. Damit nimmt man den Zecken den Wohnraum.

Tipp 6: Körper absuchen!
Nachdem Du im Unterholz warst, solltest du deinen Körper unbedingt nach Zecken absuchen. Zecken stechen nicht sofort zu, sie suchen sich erst eine gute Stelle am Körper, um zu stechen. (z.B. Kopf, Hals, Nacken, in Arm- und Beinbeugen, rund um den Bauchnabel) Diese Suche dauert im Schnitt zwei Stunden. Wer seinen Körper absucht, hat also gute Chancen, die Zecke noch krabbelnd vorzufinden.

Tipp 7: Keine Wildtiere berühren!
Wildtiere sind die bevorzugten Wirte von Zecken und daher auch oft Zeckenträger. Es gibt aber auch noch weitere Gründe, warum der Mensch Wildtiere nicht berühren sollte.

Tipp 8: Haustiere mit Freigang kontrollieren!
Hunde und Katzen schleppen bei ihren Freigängen oft Zecken mit ins Haus oder die Wohnung. Da auch sie an Krankheiten wie Borreliose erkranken können, sollte man seine Lieblinge regelmäßig nach Zecken absuchen und diese entfernen.

(Quelle Medizininfo.de)


Was soll ich machen, wenn mich eine Zecke gestochen hat?


Am besten mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange gerade herausziehen. Die Zecke auf keinen Fall mit der Zange quetschen! Bitte kein Öl oder Klebstoff auf die Zecke geben! Die Zecke erbricht sich nämlich im Todeskampf - damit können Borrelien in den Körper gelangen.
Weitere Tipps findes du im Artikel "Kleine Zeckenkunde zur Vermeidung einer Borreliose" von Bert Ehgartner.